İzzet Koçak setzt seinen Kühen testweise die VR-Brillen seiner Kinder auf. Vielleicht entwickelt ja mal irgendein Start-up VR-Brillen in Rinder-Größe?
(Foto: Zekeriya Karadavut/picture alliance / Anadolu Agency)
Der türkische Bauer İzzet Koçak lässt sein Milchvieh in der virtuellen Realität grasen. Das zahlt sich beim Melken aus. Wenn nur die dicken Kuhschädel nicht wären.
Der Bauer İzzet Koçak, 30, aus dem türkischen Aksaray geht unkonventionelle Wege. Um im Winter mehr Milch von seinen Kühen zu bekommen, setzt er den Tieren Virtual-Reality-Brillen auf – damit die Kühe denken, sie grasen auf einer satten Weide, während sie in Wirklichkeit im Stall stehen und gemolken werden. Das funktioniert: In den Milchkannen finden sich fünf, sechs Liter mehr als in früheren Jahren.
SZ: Guten Morgen, Herr Koçak. Besuchen darf man Sie nicht, telefonisch sind Sie auch nur schwer erreichbar. Was ist bei Ihnen los?
İzzet Koçak: Viel ist los. Die Weltpresse rennt mir die Türen ein, alle schreiben über die Kühe mit den VR-Brillen. Es gibt Millionen Klicks im Internet. Sogar die New York Times hat sich gemeldet wegen meiner Kühe. Aber ich gebe den Journalisten nur noch am Telefon Auskunft. Wegen Corona – Besuch geht ja nicht.
Das globale Interesse kann Sie kaum erstaunen. Welcher Bauer setzt seinen Kühen schon eine VR-Brille auf, um mehr Milch zu bekommen?
Ja, aber das funktioniert gut. Während wir die Tiere melken, tragen sie die Geräte und sehen die reine Natur: Wiesen, Wälder, Bäche. Außerdem hören sie klassische Musik. Mozart und Beethoven. Und weil ihnen das gefällt, geben sie mehr Milch.
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/panorama/tuerkei-bauer-kuehe-vr-brillen-1.5508035